Singapurs Regierung spielt Amor

Singapur hat mit nur 1,29 Kindern pro Frau eine der niedrigsten Geburtenraten weltweit. Die Regierung fürchtet, dass dies das Ende des asiatischen Stadtstaates bedeutet könnte, wenn nicht bald mehr Kinder gezeugt werden, und spielt Amor für gestresste Singles.

Singapur - Stadt der Singles
Singapur – Stadt der Singles

China ist weltweit für seine Ein-Kind-Politik bekannt. Trotz der strikten Vorgaben aber hat China eine höhere Geburtenrate als der kleine asiatische Stadtstaat Singapur: während in China jede Frau durchschnittlich 1,6 Kinder zur Welt bringt, sind es in Singapur gerade einmal 1,29 Kinder pro Frau. Singapur droht also, zu verschwinden, wenn nicht schnellstmöglich mehr Kinder gezeugt werden. Aus diesem Grund tut die Regierung alles, um das Aussterben zu verhindern – mit fraglichem Erfolg: „In Singapur haben sich die wirtschaftlichen und sozialen Faktoren so stark verändert, dass das Erreichen der Reproduktionsrate der Vergangenheit angehört“, so Geschlechterforscherin Theresa W. Devasahayam. Steige die Geburtenrate innerhalb kürzester Zeit auf 2,1 Kinder pro Frau, könne die Bevölkerung als statistisch gesehen stabil angesehen werden. Dies scheint aber beinahe unmöglich.

Zuschuss statt Einwanderer

Die einzige Möglichkeit, die Geburtenrate schnell in die Höhe zu treiben, wäre eine große Anzahl an Einwanderern zuzulassen. Doch die Einwohner Singapurs befürchten dann, zu einer Minderheit in ihrem eigenen Staat zu werden. Die Regierung unterstützt daher Dating-Agenturen und Ratgeber für Singles. Ist der Baby-Wunsch des verliebten Paares ausgereift, trägt die Regierung bis zu 75 Prozent der Kosten für eine eventuelle Fruchtbarkeitsbehandlung.
Wenn das Kind einmal das Licht der Welt erblickt hat, zahlt Singapur eine Baby-Prämie und schickt Mütter für 16 Wochen und Väter für eine Woche in bezahlte Elternzeit. Auch für die Betreuung der Kleinen ist gesorgt: die Kinderbetreuung sowie die medizinische Versorgung der kleinen Staatsretter werden subventioniert. Dies alles lässt sich Singapurs Regierung rund 1,2 Milliarden Euro pro Jahr kosten.

Zeitmangel als Grund für das Single-Dasein

Doch bevor die Zuschüsse für die Kleinen genutzt werden können, muss erst der richtige Partner gefunden werden. Dies ist allerdings für die Singapurer zwischen 20 und 40 Jahren nicht einfach. Die Arbeitszeiten sind oft sehr lang, so dass nach einem Arbeitstag kaum mehr Zeit bleibt, den Feierabend zu genießen. An Wochenenden dann schlägt vor allem bei Frauen, die den größten Anteil an Singles in Singapur ausmachen, die Shopping-Sucht zu. Männer wenden sich dann eher ihrer Obsession für technische Spielereien zu. Somit bleibt es schwierig, die Freizeit zum Flirten zu nutzen. Den meisten Singles ist es aus Mangel an Flirtmöglichkeiten außerdem ein Rätsel, wie sie sich einem potentiellen Partner nähern sollen. Die Dating-Agenturen mit ihren zahlreichen Angeboten sollen bei diesem ersten Schritt helfen. Ob diese Agenturen erfolgreich sind und die Offensive der Regierung gegen Singles die nationale Identität retten wird, bleibt abzuwarten.

Foto: © adamare Singlereisen
Steffen Butzko - Singlereisen Experte von adamare

Steffen Butzko ist Geschäftsführer der best mood events GmbH & Co.KG und betreibt das erfolgreiche Reiseportal adamare-singlereisen.de. Steffen ist Reiseleiter mit Herz und bietet echte, ehrliche und niveauvolle Singlereisen in die schönsten Gebiete der Welt.

Als Single- und Singlereisen-Experte bloggt Steffen regelmäßig rund um beide Themenbereiche, sowohl auf dem Singlereisen Blog als auch auf dem adamare Blog.

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