Berichte von Alleinreisenden – Teil 6

D. Lehmann, 47 Jahre alt, Redakteur, erradelte Deutschland von Aachen bis Zittau.

Warum kamen Sie überhaupt auf die Idee alleine zu verreisen?
Das hatte ganz banale Gründe: Ich wollte weite Strecken radeln und mein Tempo fahren, da ist es nicht einfach, einen Partner zu finden. Und als Familienreise ist so eine Tour sowieso ungeeignet.

Hatten Sie vor der Abreise Bedenken oder Ängste?
Einige Bedenken gab es schon, z.B. über die Unwegbarkeiten unterwegs, wie wohl das Wetter werden würde und was passieren würde, wenn es kälter wird. Denn schließlich war ich Ende September unterwegs. Außerdem musste ich mein Gepäck stark reduzieren, alles musste in zwei Taschen packen, da überlegt man sich vorher ganz genau, was man anziehen will.

Muss man sich anders vorbereiten als auf eine Tour mit Begleitung?
Ich habe meine Route vorher genau geplant und auch die Übernachtungen vorher festgelegt, damit meine Familie Bescheid wusste, wo ich gerade bin.

Welche Vorteile hat eine Solo-Tour?
Es war wirklich verblüffend, wie unglaublich gesellig man unterwegs ist. Man kommt viel leichter mit anderen Menschen in Kontakt. Zudem ist man keinen Ideen unterlegen, sprich kann machen, was man will. Zudem war es eine wahnsinniges Gefühl, wirklich alleine zu sein. Teilweise war niemand vor oder hinter mir auf der Straße, das erwartet man vielleicht in Schottland oder in Australien in der Wüste, aber nicht unbedingt in Deutschland.

Gibt es auch Nachteile?
Dass man bei Problemen keine Hilfe erwarten kann. Mir ist einmal der gesamte Reifen aus dem Draht gerissen, so dass der Schlauch herauskam. Ich konnte ihn zwar grob flicken, musste aber knapp auf der Felge weiterfahren. Zu zweit wäre man vielleicht auf eine andere Lösung gekommen.

Mit welchen Schwierigkeiten muss man unterwegs rechnen?
Ich bin einmal von Jugendlichen doof angepöbelt worden, zu zweit wäre man vermutlich nicht in deren Fokus geraten.

Sind Sie mal in eine brenzlige Situation geraten?
Nein, die Pöbelei war auch nicht weiter dramatisch, spätestens als sie gesehen haben, dass ich doppelt so groß wie sie bin.

Erinnern Sie sichan ein besonders schönes Erlebnis oder eine schöne Begegnung?
Ich bin immer früh aufgebrochen und besonders schön war der Start in Jena. Es herrschte eine bestimmte Betriebsamkeit, aber für eine Stadt war es wiederum ungewöhnlich ruhig. Welch schöne Stimmung.

Reist bei Ihnen ein Talisman mit?
Nein.

Würden Sie noch mal alleine aufbrechen?
Sofort.

Foto: © adamare Singlereisen
Steffen Butzko, adamare Singlereisen

Steffen Butzko ist Geschäftsführer der best mood events GmbH & Co.KG und betreibt das erfolgreiche Reiseportal adamare-singlereisen.de. Steffen ist Reiseleiter mit Herz und bietet echte, ehrliche und niveauvolle Singlereisen in die schönsten Gebiete der Welt.

Als Single- und Singlereisen-Experte bloggt Steffen regelmäßig rund um beide Themenbereiche, sowohl auf dem Singlereisen Blog als auch auf dem adamare Blog.

Schreibe einen Kommentar