Berichte von Alleinreisenden – Teil 3

A. Obermüller, 34 Jahre alt, Diplom-Geograph, erkundete mit dem Rucksack Island und die Westküste der USA

Warum kamen Sie überhaupt auf die Idee alleine zu verreisen?
Das hatte einen ganz praktischen Grund: Ich hatte niemanden gefunden, der spontan knapp fünf Wochen mit nach Island wollte.

Hatten Sie vor der Abreise Bedenken oder Ängste?
Nein, ich war einfach nur gespannt, wie die Reise werden wird. Schließlich ist Island ganz schön dünn besiedelt und nicht das typische Backpackerland. Insofern war ich voller Vorfreude.

Muss man sich anders vorbereiten als auf eine Tour mit Begleitung?
Ja, ich habe vorab viel organisiert, vor allem die ersten beiden Nächte wollte ich nicht allein mit Jugendherbergssuche verbringen und habe von Deutschland aus bereits zwei Übernachtungen gebucht.

Welche Vorteile hat eine Solo-Tour?
Gerade in Island habe ich gemerkt, dass ich mich viel mehr auf das Land einlassen konnte. Wenn man alleine unterwegs ist und kaum Menschen unterwegs trifft, lenkt einen niemand ab oder quatscht in schöne, bewegende Momente rein. Ich habe das Land sehr intensiv wahrgenommen und verstärkt den Kontakt zu Einheimischen gesucht.

Gibt es auch Nachteile?
So schön es auch in besonders beeindruckenden Momenten ist, ganz für sich allein die Situation genießen zu können, so furchtbar ist es zugleich, sie mit niemandem teilen zu dürfen. Das Schöne des gemeinsamen Verreisens ist ja auch oft das Treffen danach, um dann in Erinnerungen zu schwelgen: Weißt Du noch?’

Mit welchen Schwierigkeiten muss man unterwegs rechnen?
Organisatorisch klappte alles ganz hervorragend, das war in Island kein Problem. Aber manchmal war das Alleinesein doch ganz schön einsam. Mal fand ich es wunderbar, mal fühlte es sich sonderbar an.

Sind Sie mal in eine brenzlige Situation geraten?
Glücklicherweise nie.

Erinnern Sie sich an einen besonders schönen Moment?
Allerdings. Auf einer kleinen Wanderung kam ich vom Weg ab und orientierte mich an den Fußspuren im Lava. Der Pfad führte mich direkt zu einer kleinen, heißen Quelle, die nur über eine Leiter zu erreichen warn. Scheinbar ein Geheimtipp der Einheimischen, die ich per Zufall ganz für mich allein hatte.

Reist bei Ihnen ein Talisman mit?
Ich habe gerne mein Taufkettchen dabei, der Anhänger zeigt den heiligen Christophorus, den Schutzpatron der Reisenden.

Würden Sie noch mal alleine aufbrechen?
Eher nicht. Ich habe die Reisen zwar genossen, aber mir hat immer der Austausch gefehlt. Ich möchte mich unterwegs mitteilen können.

Foto: © adamare Singlereisen
Steffen Butzko, adamare Singlereisen

Steffen Butzko ist Geschäftsführer der best mood events GmbH & Co.KG und betreibt das erfolgreiche Reiseportal adamare-singlereisen.de. Steffen ist Reiseleiter mit Herz und bietet echte, ehrliche und niveauvolle Singlereisen in die schönsten Gebiete der Welt.

Als Single- und Singlereisen-Experte bloggt Steffen regelmäßig rund um beide Themenbereiche, sowohl auf dem Singlereisen Blog als auch auf dem adamare Blog.

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